Mottaker: |
EMILIE BARDACH
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Datering: | 6. februar 1890 |
Sted: |
MÜNCHEN
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Brev fra perioden 1890-1905
Henrik Ibsens skrifter 2010
© Henrik Ibsens skrifter
Hovedredaktør
Narve Fulsås
Edering
Christian Janss (ansv.), Aina Nøding, Ellen Nessheim Wiger
Kollasjonering og koding
Bodil Aurstad, Gry Berg, Aasta Marie Bjorvand Bjørkøy, Oliver Blomqvist, Nina Marie Evensen, Helene Grønlien, Åshild Haugsland, Kari Kinn, Inger Marie Kjølstadmyr, Kim Ravn, Margit Sauar, Henninge Margrethe Solberg, Eivor Finset Spilling, Ellen Nessheim Wiger, Mette Witting, Ingvald Aarstein
München, den 6. Februar 1890.
Lange, sehr lange habe ich
Ihren lieben letzten Brief liegen lassen, gelesen und wieder gelesen, ohne jedoch eine Antwort zu geben. Empfangen Sie heute meinen herzlichsten Dank in wenigen Worten. – Und
nachher, bis wir uns
persönlich wiedersehen, werden Sie
brieflich nur wenig und zwar selten Etwas von mir hören. Glauben
Sie mir, – es ist besser so. Es ist das einzig Richtige. Ich fühle es als eine Gewissenssache die Korrespondenz mit Ihnen einzustellen oder doch beschränken. Sie dürfen sich vorläufig so wenig wie nur möglich mit mir beschäftigen. Sie haben
andere Aufgaben in
Ihrem jungen Leben zu verfolgen, andere Stimmungen sich hinzugeben. Und ich, – das habe ich Ihnen schon mündlich gesagt, –
kann mich nie durch ein briefliches Verhältniss befriedigt fühlen. Es kommt mir immer etwas Halbes, etwas Unwahres mit hinein. Ich sehe das; ich empfinde es peinlich, dass ich nicht voll und ganz mit meiner Stimmung bei der Sache bleiben kann. So etwas liegt nun einmal in meiner Natur. Lässt sich also nicht ändern. Sie sind
ja so feinfühlig, so instinktiv durchschauend. Sie werden dies Alles so verstehen, wie ich es gemeint habe. Und wenn wir uns wieder begegenen, werde ich es Ihnen genauer auseinandersetzen. Bis da und immer bleiben Sie in meinen Gedanken. Und das noch mehr wenn diese lästige Halbheit des Briefschreibens nicht stört. – Tausend Grüsse!
Ihr
H. I.